Als Frau Große-Kracht mit einer großen Wanne in die Klasse kam, warteten die Erstklässler schon auf ihren stacheligen Gast. Der war zunächst noch in einem Pappkarton mit Heu und Papierschnipseln versteckt. Als dann ein Igel zum Vorschein kam, war zu hören: „Oh, ist der süß!“, und „Darf ich den mal anfassen?“. Streicheln durften die Kinder den Igel und auch seine langen Krallen und den Bauch bewundern.

Doris Große-Kracht, die ehrenamtlich kranke oder zu schwache Igel aufpäppelt und ihnen ein Winterquartier gibt, erklärte den Kindern der beiden ersten Klassen viel über die Lebensweise und Bedürfnisse der Igel. Ihre Tiere füttert sie unter anderem mit speziellem Igelfutter. „Das sieht ja aus wie Müsli“, bemerkte ein Schüler treffend. Doch nachdem die Kinder erfuhren, dass auch Würmer im Müsli enthalten sind, wollte keiner mehr probieren. „Ein Igel mache ganz schön viel Dreck“, erklärte Frau Große-Kracht, weshalb das Tier lieber nicht in der Klasse herumlaufen sollte.

„Wie heißt der Igel denn?“, wollten die Kinder wissen. Namen gibt Frau Große-Kracht ihren Igeln nicht. Dann würden ihr die Tiere zu sehr ans Herz wachsen, befürchtet sie. Schließlich muss sie sich im Frühjahr wieder von ihren Schützlingen trennen und sie in die Freiheit entlassen.

Die Schüler hätten noch viel länger den Erzählungen lauschen und dem Igel zuschauen können, aber der war froh, als er sich nach einiger Zeit wieder in seinem Karton verkriechen konnte.

Wir danken Frau Große-Kracht für ihren interessanten Besuch in der Johannisschule!